Schul- und Gemeindebibliothek Schlossmatte Hellbühlerstrasse 9 6017 Ruswil Tel: 041 495 26 76 info@bibliothek-ruswil.ch
Buchtipp des Monats Januar 2023 DAS CAFÉ AM RANDE DER WELT von John Strelecky Eine Erzählung über den Sinn des Lebens. Kurz, prägnant und gar prägend?  John, ein engagierter Manager mit übervollem Terminkalender bekommt unerwartet ein Angebot für eine Reise zum eigenen Selbst. Er versucht einem Stau auf der Strasse zu entkommen und treibt zunehmend orientierungslos auf unbekannten Strassen dahin. Kurz bevor seine Tankfüllung leer ist, trifft er auf das Café am Rande der Welt und fragt sich bereits im Vorwort, ob dieses Café real ist. Oder mystisch? Oder fantastisch? Auf alle Fälle ist er sich bewusst, dass er diese Irrfahrt als Symbol für seine momentane Orientierungslosigkeit im eigenen Leben zu verstehen hat. In kurzen, prägnanten Sätzen entsteht rasch der Eindruck, man sässe selbst neben John in diesem wunderbaren Café der Fragen und geniesst einen Moment des Inne Haltens.  Für John beginnt dieser mit dem Erhalt der Speisekarte, respektive der darauf notierten Aufforderung und drei Fragen. Die sich daraus ergebenden Gespräche mit der Serviertochter Casey, dem Koch Mike sowie Anne, einem Gast, reihen sich wie ein mehrgängiges Menü aneinander. Gespickt wird das bestellte «grosse Frühstück» mit Selbstgesprächen und gut nachvollziehbaren Gedankengängen von John. Mit witzigen Worten, eingebauten Beispielgeschichten und wunderbar gemalten Bildern bekommt man definitiv wie John, «Gluscht auf mehr». John bestellt sich einen Erdbeer- Rhabarber Kuchen als Dessert und wir Leser können seine Reise weiterverfolgen, wenn uns denn das soeben präsentierte Menu auch gemundet hat mit weiteren Büchern dieser Reihe: Überraschung im Café am Rande der Welt; Wiedersehen im Café am Rande der Welt; Auszeit im Café am Rande der Welt.  Die deutsche Erstausgabe erschien 2007, bis jetzt übersetzt in über 40 Sprachen. Sie ist zu Lesen als Basis für die Philosophie von John Strelecky, die seit 2009 in Seminaren und Workshops das Ziel verfolgt, Menschen auf der Suche nach ihren Herzenswünschen zu begleiten. Zitat von John Strelecky: «Es ist nie zu früh oder einen Moment zu spät, um einen Traum zu verwirklichen.»    Ein starkes Buch, um gestärkt in ein neues Lesejahr zu starten! Buchtipp des Monats Februar 2023 VERSCHWÖRUNG von Petros Markaris Der in Athen lebende Autor Petros Markaris erzählt seinen neusten Kriminalroman direkt aus seiner Wohnstadt. Es ist der neuste Kriminalfall für den Ermittler Kostas Charitos.    Inmitten der Pandemie und dem Lockdown geschehen eigenartige Dinge in Athen, die den Kommissar Kostas Charitos nicht ruhen lassen. Hochbetagte Herren begehen Selbstmord und hinterlassen Abschiedsbriefe. An sich nichts ungewöhnliches, wäre da nicht bei allen der angehängte Satz: «Es lebe die Bewegung der Selbstmörder». Die Briefe zielen eindeutig darauf ab, die Bevölkerung für den Widerstand gegen die Lockdownvorschriften aufzuwecken. Es scheint so, als ob sich hinter den Freitoden eine kämpferische Bewegung, eine Verschwörung verbirgt. Bleibt die Frage, wer kämpft für wen und für was. Bevor die Situation aus dem Ruder läuft, beginnt Kostas Charitos mit seinen Ermittlungen, um dem Ganzen Einhalt zu gebieten. Doch was im Verlauf noch alles passiert, und wer dahintersteckt, das hätte sich der Kommissar nicht träumen lassen. Man darf gespannt sein, wie der Fall ausgeht.  Der Autor versteht es, die Situation mit Pandemie, Lockdown, Arbeitslosigkeit und Arbeitsüberlastung gut zum Ausdruck zu bringen. Mit all den beschriebenen Aspekten rund um die Pandemie und Lockdown erkennt man, dass es nicht nur schwarz und weiss gibt. Und sich viele Fragen dazu damals, wie auch heute nicht eindeutig beantworten lassen.  Ebenso nimmt Markaris uns mit in sein Athen. Wer schon mal dort war, wird sich bestimmt beim Lesen schnell wieder einfinden. Einzig das Aussprechen der vielen griechischen Namen rund um das Ermittlerteam fällt beim Lesen nicht immer einfach. Auch wenn «Verschwörung» bereits Kostas Charitos 16. Fall ist, kann dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse als Einzelausgabe gelesen werden. Buchtipp des Monats März 2023 DIE HUNDERT JAHRE VON LENNI UND MARGOT von Marianne Cronin Lenni ist erst 17 Jahre alt und im Krankenhaus. Sie ist auf der Abteilung ‘terminal’, der Abteilung für ‘Kinder und junge Erwachsene mit einer lebensverkürzenden Krankheit’. Sie lernt die 83jährige Margot kennen, die immer in lila gekleidet ist und es auf dem Herzen hat. Beide verstehen sich gut und sind zusammen hundert Jahre alt. Als sie sich im Rosensaal, dem Kunstatelier des Krankenhauses treffen, beschliessen sie für jedes Lebensjahr eine Zeichnung zu machen. Zu jeder Zeichnung gehört eine Geschichte und so erzählen beide aus ihrem Leben. Dazwischen besucht Lenni immer wieder die Kapelle, wo sie sich mit Pater Arthur anfreundet. Dieser wir leider pensioniert und mit dem neuen Pater versteht sich Lenni nicht mehr so gut. Es entstehen immer mehr Zeichnungen und irgendwann ist Lenni bei der 17. Zeichnung angelangt. Nur Margot ist noch lange nicht fertig. Sie erhält schliesslich Hilfe von anderen Patienten, die ihre Skizzen nach den Anweisungen von Margot ausmalen. Lenni wird immer schwächer und dann können sie nichts desto trotz zusammen ihren hundertsten Geburtstag, das heisst das Erreichen der letzten Zeichnung, feiern.  Marianne Cronin hat an ihrem erfolgreichen Erstlingsroman von der Idee bis zum letzten Satz sieben Jahre lang gearbeitet. Sie scheut sich nicht über schwierige Themen, wie den Tod zu schreiben. Es gelingt ihr ein eindrückliches Werk über die Vergänglichkeit des Lebens und Freundschaft. Buchtipp des Monats April 2023 DIE MELODIE DER BIENEN von Eileen Garvin Die 44-jährige Alice hat vor einem Jahr ihren Mann verloren. Seitdem lebt sie allein und ihr ganzer Lebensinhalt sind ihre Bienenvölker. Um jede einzelne Biene, die sie verliert, tut es ihr leid. Doch sie weiß auch, dass sie bei der Arbeit mit den mehr als hunderttausend Bienen Unterstützung braucht. Dann lernt sie den 18-jährigen Jake kennen, der seit einem dummen Unfall im Rollstuhl sitzt und nicht weiß, wie es weitergehen soll. Kurzentschlossen nimmt Alice ihn bei sich auf. Jake entdeckt die Liebe zu den Bienen und seine besondere Fähigkeit ihr Melodie zu hören.  Schließlich kommt noch der junge Harry dazu, der sich auf Alices Stellenanzeige meldet. Harry ist vorbestraft, äußerst schüchtern und hat Angst vor Bienen, ist aber dringend auf den Job angewiesen. Diese drei so unterschiedlichen Menschen finden zueinander und lernen dabei ihr Schicksal anzunehmen und positiv in die Zukunft zu schauen. Als Jake eines Tages erkennt, dass das Summen der Bienen sich verändert hat, findet Alice schnell den Grund dafür heraus und riskiert bei dem Versuch, die Bienen zu retten sogar ihre Arbeitsstelle.  Eileen Garvin erzählt die Geschichte - Ihren Debütroman - ruhig und unaufgeregt und man erkennt schnell, dass sie weiß wovon sie schreibt, denn sie ist selbst Imkerin. Sie verpackt auf unterhaltsame Weise viele interessante Informationen und Wissenswertes über Bienen in ihrer Geschichte und man spürt ihre Liebe zu den kleinen Lebewesen. Zudem gibt es am Anfang jeden Kapitels eine kurze Information über Bienen. Auch die Beschreibungen der ländlichen Umgebung sind gut gelungen, so dass man beim Lesen ein genaues Bild vor Augen hat. Die Autorin beschreibt ihre drei Protagonisten warmherzig und authentisch. Alice, Jake und Harry haben jeder eine schwierige und berührende Vergangenheit, mit deren Folgen sie nun zurechtkommen müssen. Ihr Zusammenleben, Respekt und Verständnis und schließlich die Sorge um das Leben der Bienen, schweißt sie zusammen.  Ein weiterer Aspekt dieses Romans ist die Auswirkungen von chemischen Düngemitteln auf die Bienen und Alices Protest dagegen.  „Die Melodie der Bienen“ ist ein ruhiges und positives Buch über drei Menschen, die gemeinsam den Mut finden, ihr Leben neu anzupacken. Und ein Buch über mehr als hunderttausend Honigbienen, die man nach diesem Roman mit ganz anderen Augen betrachtet.
Für die Hörbuchfassung  klicken Sie auf PLAY. Buchtipp des Monats Mai 2023 DIE KLEINE BÄCKEREI AM STRANDWEG von Jenny Colgan "Wenn man sein Herz an einen Ort verliert, dann trägt man ihn eben immer in sich", meint Polly, die 32- jährige Hauptfigur des Romans. Doch Polly steht vor dem Nichts: Sie verliert ihren Partner, die gemeinsame Firma und auch noch die Wohnung in Plymouth. Was und wohin denn nun? fragt sie sich. Freundin Kerensa bietet ihr Unterstützung und Unterkunft an. Helfen tut dies jedoch kaum. Zu unterschiedlich sind die beiden Freundinnen. Als Polly im benachbarten Mount Polbearne eine günstige Bleibe entdeckt, geraten sie darüber heftig aneinander. Die Wohnung ist alt, beschädigt und äusserst schmutzig. Zudem wird deren Lage als ungewöhnlich bezeichnet, denn die Wohnung befindet sich auf einer Gezeiteninsel. Genau diese spezielle Lage mit Blick aufs Meer, beeindruckt Polly sehr. Kerensa meint dazu, sie begehe einen FURCHTBAREN Fehler. Worauf Polly entgegnet, es sei wenigstens IHR furchtbarer Fehler. Sie nimmt fortan ihr Leben selbst in die Hand. Sie tut das, was sie gern tut. Ist es Zufall, dass sich unter der neuen Wohnung eine alte, stillgelegte Bäckerei befindet? Eine leidenschaftliche Auseinandersetzung mit Pollys Vermieterin, einer konservativen, leicht verbitterten Bäckerin, Mrs Manse bahnt sich an. Im Roman geht es um Veränderungen, um alte Gewohnheiten, Tradition und Aufbruch, um eigene Wünsche und um viel Zwischenmenschliches.  Wie Polly mit ihren frischen Brötchen im Nu die Herzen der ortsansässigen Fischer erobert, weckt Jenny Colgans Roman die Sehnsucht für eine Reise nach Cornwall.  Wie ist es mit Ihnen? Haben Sie bereits Reisepläne fürs 2023? Besuchen Sie demnächst einen ihrer Herzensorte? Für die Hörbuchfassung  klicken Sie auf PLAY.
Buchtipp des Monats Juni 2023 ELTERNABEND von Sebastian Fitzek Dumm gelaufen! So könnte man meinen, wenn man Sebastian Fitzeks Roman beginnt zu lesen. Doch inhaltlich wird man überrascht sein, mit wieviel Tiefgang diese Geschichte endet. Sasha Nebel, ein Kleinkrimineller mit zwei linken Händen hangelt sich gerade so durchs Leben. Dabei zieht er komische Situationen und Leute geradezu an wie Motten das Licht. So auch bei seinem vermeintlich letzten Coup. Auf dem Weg zum Geburtstag seiner Tochter knackt er einen teuren SUV. Auf seinem Weg mit dem gestohlenen Auto muss er wegen Klimaaktivisten stoppen. Eine wütende, Baseballschläger schwingende Frau stellt sich ihm daraufhin in den Weg und demoliert «sein» Auto. Beim Anblick der aufrückenden Polizei suchen Sasha und die wütende Wilma, wie Sasha die Frau in Anlehnung an Wilma Feuerstein nennt, schnellstmöglich das Weite. Es bleibt nichts anderes übrig, als in einen Vollbesetzten Reisebus zu springen, um einer Verhaftung zu entkommen.  Nun aber beginnt die Misere. Sasha und Wilma werden vermeintlich als Eltern von Hector erkannt, die bis anhin jede Elternveranstaltung vermieden haben und nun endlich an einem Elternabend mit Übernachtung teilnehmen. Sasha und Wilma spielen in der Not die Rolle mit, auch wenn Sie erst nach und nach herausfinden, in welche Reisegruppe sie hier geplatzt sind. Dass «ihr» Hector und sein Verhalten an der Schule der Hauptgrund dieser Reise darstellen, soll bald noch das kleinste Problem sein. Fakt ist, Sasha und Wilma können sich erstmal nicht entziehen, da die Reise auf einer Insel endet, die nur mit einer Fähre erreichbar ist. Sasha und Wilma manövrieren sich durch die Wirren ihrer Unkenntnis über die Schule und insbesondere ihren Sohn Hector. Sie lassen kaum einen Fettnapf aus. Doch die Ankündigung, dass die Eltern am Abend bei einem Spiel ihre Kinder treffen sollen, lässt das ganz Unternehmen komplett aus dem Ruder laufen. Kennen Sasha und Wilma doch «ihr» Kind bis anhin gar nicht…. Und dann ist da immer noch die Polizei, die ihre Suche noch nicht aufgegeben hat. Sebastina Fitzek erzählt die Geschichte von Sasha und Wilma mit viel Witz und lässt viele aktuelle Themen einfliessen. So auch Mobbing an Schulen, Depression und Suizid. Doch durch die Humorvolle Verfassung der Geschichte ist die schwere Kost wunderbar verpackt, ohne ihren Tiefgang zu verlieren. Lassen Sie sich auf diese rasante Geschichte mit überraschendem Ende ein. Es lohnt sich.
Für die Hörbuchfassung  klicken Sie auf PLAY. Buchtipp des Monats Juli 2023 LICHTER AUF DEM MEER von Miquel Reina Harold und Mary Rose Grape sind ein älteres Ehepaar, das in einem kleinen Häuschen auf einer Tuffsteinklippe lebt. Sie hatten im Leben nicht viel Glück. Jetzt haben sie die Umzugskisten gepackt, da sie aus ihrem Zuhause ausziehen müssen. Am nächsten Tag werden sie umgesiedelt. Doch ein Unwetter in der Nacht verändert alles: die Grapes finden sich in ihrem Häuschen auf dem Meer wieder und das grösste Abenteuer ihres Lebens beginnt…….  Miquel Reina hat jahrelang an diesem Buch geschrieben. Er beschreibt ein fantastisches Szenario, in welchem die Hauptdarsteller, die Grapes, Höhen und Tiefen erleben.  ‘Lichter auf dem Meer’ ist ein Buch, das einlädt über Lebensträume nachzudenken. Es weckt Mut und Hoffnung, dass es nie zu spät ist, Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Für die Hörbuchfassung  klicken Sie auf PLAY.
Buchtipp des Monats August 2023 EIN LIED ÜBER DER STADT von Ewald Arenz «Die Tiere auf der Wiese waren frei. Die Vögel waren frei. Nur ihre Welt, die dazwischen lag, wurde jeden Tag enger.» (Ein Lied über der Stadt, S.176) Eine fränkische Kleinstadt im Sommer 1929. Die Pfarrerstochter Luise Anding möchte unbedingt fliegen lernen, was in diesen Jahren für ein Mädchen alles andere als einfach ist. Doch mit ihrem Freund Georg baut sie heimlich in der Scheune sogar schon an einem eigenen Flugzeug. Sehr zu Georgs Leidwesen verlässt Luise die Stadt jedoch, um in München zu studieren und sich bei einem charmanten Flieger zur Kunstfliegerin ausbilden zu lassen. 1935. Luise muss die Berufsfliegerei aufgeben, denn nur wenigen Frauen ist es noch vergönnt, fliegen zu können. Sie kehrt in ihren Heimatort zurück. Auch hier hat sich vieles verändert. Die politische Lage spitzt sich zu. Ihr Vater wird von der Gestapo bedroht. Es ist gefährlich geworden, wenn man nicht für das neue Deutschland ist. Auch ihr Jugendfreund Georg gerät zunehmend in Gefahr. Luises Liebe und ihr fliegerisches Können werden auf eine harte Probe gestellt. Ewald Arenz’ "Ein Lied über der Stadt" und seine Figuren wachsen einem ans Herz und berühren auf ganz spezielle Weise. Die Pfarrerstochter, die vom Fliegen träumt. Der Pfarrer, der seine ganz eigene Vorstellung vom Glauben hat und sich den Mund nicht verbieten lassen will. Georg, der aus Liebe und Eifersucht das mühevoll gebaute Flugzeug zerstört. Luana, die einen Hauch von Brasilien ins Pfarrhaus bringt. Das Buch verspricht spannende Lesestunden. Aber Achtung, einmal angefangen, fällt es schwer das Buch wieder aus der Hand zu legen. Für die Hörbuchfassung  klicken Sie auf PLAY.
Buchtipp des Monats September2023 DAS LETZTE VERSPRECHEN von Hera Lind Unglaublich traurig, unglaublich berührend und auch unglaublich beruhigend, dass immer wieder ein bisschen Hoffnung aufkommt, das Gute im Menschen möge siegen. Es sind diese kleinen Momente voller zwischenmenschlicher Wärme, die uns Leser*innen nicht aufgeben lässt, die ganze, schier unerträgliche Lebensgeschichte der Anni Eckhardt zu lesen.  Klein Anni wird mit fünf Jahren an Weihnachten 1944 von ihrer Mutter Amalie getrennt. Ihre Grossmutter verspricht, Anni nie allein zu lassen, komme was wolle. Denn auch Mutter Amalie wird verschleppt in ein sibirisches Arbeitslager.  Die Geschichte wird nun abwechselnd aus der Sicht von einer der drei Hauptfiguren weitererzählt. Ein Schicksalsschlag nach dem anderen erschüttert deren Leben. Allmählich wird aus den Rückblicken in die Kindheit von Mutter Amalie deutlich, wie sich Geschehenes wiederholt und sich Kreise schliessen. Anni wird immer stärker und nimmt ihr Leben selbst in die Hand. So gibt auch sie ein Versprechen ab. Diesmal geht es an ihre Grossmutter.  Was es mit diesem Versprechen auf sich hat, liebe Leser*innnen, halten Sie in Ihren Händen. Es ist eine Geschichte, stellvertretend für wohl so viele Lazarfelder aus dem Banat, die damals ihre Heimat mit dem Ende des zweiten Weltkrieges verloren haben. Die Schriftstellerin Hera Lindt vermischt bewusst Wahres mit Fiktivem und baut geschickt reale Textstellen aus Tagebüchern, Briefen und Gedichten mit ein. Für die Hörbuchfassung  klicken Sie auf PLAY.
Buchtipp des Monats Oktober 2023 MUTTERHERZ von Tess Gerritsen Ein Mutterherz würde für ihr Kind fast alles tun.  Das Band der Liebe geht oft über die Fürsorge hinaus.  Im Buch Mutterherz stehen verschiedene Frauen im Mittelpunkt. Nicht alle davon sind Mütter.  Aber sehr wohl Töchter von ihren Müttern.  Eine dieser Töchter hat zu Beginn der Geschichte einen schweren Autounfall. Eine andere Tochter, schon etwas älter, als Krankenschwester tätig, wird ermordet in ihrer Wohnung aufgefunden. Die dazu herbeigerufene Ermittlerin Rizzoli ist hingegen von den Störanrufen ihrer Mutter mehr als genervt. Denn ihre Mutter Angela wiederum, begibt sich als Hobbyermittlerin auf die Suche nach einer Tochter aus ihrer Nachbarschaft, die plötzlich verschwunden ist. Das, obwohl jeder weiss, dass genau diese Tochter schon öfters davongelaufen ist. Was deren Mutter damit zu tun hat, bleibt abzuwarten. Und dann gibt es in Angelas Quartier noch diese verschlossenen, unfreundlichen Neuzuzüger.  Angela ist sich sicher, dass sie etwas zu verbergen haben.  Aber zurück zum Anfang. In welchem Verhältnis stehen der Unfall, der Mord und die Beobachtungen Rizzolis Mutter Angela?  Ermittlerin Rizzoli muss sich beim Auflösen dieses Falls auf ihren Instinkt und die Unterstützung der Gerichtsmedizinerin Isles verlassen. Der Fall ist komplex und verlangt ihnen alles ab. Jeder Hinweis zählt und kann im besten Fall Leben retten. Es bleibt spannend bis zum Schluss.   Tess Gerritsen vermag den Leser in einem Sog der Spannung tief in die Geschichte hineinziehen. Und eines wird bestätigt: Ein Mutterherz bleibt immer Mutterherz. Ob im Guten oder Schlechten. Für die Hörbuchfassung  klicken Sie auf PLAY.
Buchtipp des Monats November 2023 DIE AFFÄRE ALASKA SANDERS von Joël Dicker Eine äußerst gelungene Fortsetzung! "Die Affäre Alaska Sanders" knüpft an Joël Dickers Buch "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" an und bietet dabei eine fesselnde Verwebung von Bezügen und Querverweisen. Obwohl das Buch auch eigenständig gelesen werden kann, ist es definitiv von Vorteil, das Vorwissen über Harry Quebert zu besitzen. Im April 1999 wird die junge Alaska Sanders in Mount Pleasant brutal ermordet aufgefunden. Schnell gibt es ein Geständnis von einem Verdächtigen und einem vermeintlichen Komplizen, was zu einer raschen Aufklärung des Falles durch Sergeant Perry Gahalowood führt. Damals war er zutiefst von der Schuld des Geständigen überzeugt. Doch im Jahr 2010, elf Jahre nachdem der Fall als gelöst abgeschlossen wurde, erhält er eine verstörende Nachricht, die seine Gewissheiten ins Wanken bringt. Hat man damals vielleicht den falschen Mörder gefunden? Gemeinsam mit dem Schriftsteller Marcus Goldmann, der bereits den Fall Harry Quebert aufdeckte und publik machte, beginnt Gahalowood erneut zu ermitteln. Sie rollen den Fall auf, gewinnen neue Erkenntnisse und decken Geheimnisse auf, die ihnen damals entgangen sind. Wie von Joël Dicker in seinen anderen Kriminalromanen gewohnt, entfaltet sich die Geschichte auf verschiedenen Zeit- und Erzählebenen. Dadurch entstehen zahlreiche Erzählstränge und Figuren, die auf unterschiedliche Weisen mit dem Tod von Alaska Sanders in Verbindung stehen. Mit der Zeit verschmelzen diese Stränge zu einem beeindruckenden Gesamtbild und führen zur Auflösung des Rätsels. Joël Dickers komplexer und äußerst detailreicher Schreibstil fesselt den Leser von Anfang bis Ende. Immer wieder tauchen neue Erkenntnisse, Fragen und Zusammenhänge auf, die die Spannung aufrechterhalten "Die Affäre Alaska Sanders" ist eine grandiose Fortsetzung, die geschickt Bezüge zu anderen Werken von Joël Dicker herstellt. Um den Überblick zu behalten, empfiehlt es sich, das Buch zügig zu lesen. Für die Hörbuchfassung  klicken Sie auf PLAY.
Buchtipp des Monats Dezember 2023 MELODY von Martin Suter Mit «Melody» beenden wir das Jahr der klingenden Schul- und Gemeindebibliothek Ruswil. In kurzen und prägnanten Sätzen erzählt Martin Suter von der schwierigen Aufgabe, die der in Geldnot geratenen junge Anwalt, Tom Elmer, von Dr. Peter Stotz antritt.  Tom solle alle vorhandenen Akten des einst sehr aktiven Unternehmers untersuchen und «entscheiden, ob es etwas für die Archive der Unternehmen sein könnte, die er geführt und verwaltet habe. Oder etwas, das geschreddert wird.» Schnell wird klar, dass der Auftraggeber in seinen 14 Lebensstationen, wie er sie nennt, so einiges erlebt hat, was er nur ansatzweise dokumentiert haben möchte. Tom zieht ein in die Villa am Zürichberg, um ganztags verfügbar zu sein für Stotz, den einflussreichen Alt- Nationalrat und Milizoffizier, einst erfolgreicher Geschäftsmann und immer noch geübter Geschichten-erzähler. Es sind diese Momente des Erzählens, die sich wie der Refrain eines Liedes regelmässig in den Tagesablauf beider Männer einordnen. Meist geht es dabei um Melody, die prägendste Figur in Dr. Stotz Leben.   Je mehr Tom von ihr erfährt, desto mehr hinterfragt er seine Arbeit an den Akten für den offensichtlich schwerkranken Auftraggeber. «Zuhören ist ihr Job. Alles andere können sie machen, wenn er tot ist», rät ihm schon bald der Vertrauensarzt seines Auftraggebers.  Kurz darauf verstirbt Peter Stotz. Tom beginnt zusammen mit der Alleinerbin Laura, den Geheimnissen auf die Spur zu gehen. Die beiden geraten auf ihren weiten Reisen nach Singapur und Griechenland immer mehr auch an den Rand zwischen Wahrheit und Fiktion.  Der Roman bleibt spannend bis zur letzten Seite, die eine weitere überraschende Information preisgibt… Für die Hörbuchfassung  klicken Sie auf PLAY.
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